Führung mit Andrea Ambauen, Vermittlungsteam.
Nach den Sommerferien lädt das Nidwaldner Museum ins Winkelriedhaus und seinen Garten ein. Im lauschigen Hof und in den unterschiedlichen Räumen findet während drei Wochen ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm mit Rundgängen, Gesprächen, Lesungen, Performances und Musik statt. Im gemütlichen Sommerbistro lässt es sich bei Speis und Trank verweilen.
An diesem Sonntagvormittag führt Andrea Ambauen vom Vermittlungsteam des Nidwaldner Museums durch das Winkelriedhaus.
Das Winkelriedhaus ist einer der bedeutendsten Profanbauten im Kanton Nidwalden. Das Haus wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich im Jahrzeitenbuch des Klosters Engelberg erwähnt. Im ausgehenden Mittelalter gehörte es dem Geschlecht der Winkelrieds.
1560 erwarb es Landammann Ritter Melchior Lussi (1529-1606). Der bedeutende Staatsmann und Ordensträger als Ritter vom heiligen Grab baute das Winkelriedhaus während 40 Jahren zu einem herrschaftlichen Sitz aus. Seine Liebe zur italienischen Kultur ist in den Kreuzgewölben, den Loggien und Säulen sichtbar.
Das Winkelriedhaus blieb über 200 Jahre im Besitz der Familie Lussi. 1766 übernahm es Landammann Jost Remigi Traxler. 1815 ging es schliesslich an die Familie Kayser über. Diese schenkte das Haus 1974 dem Kanton, der es von 1983 bis 1991 restaurierte und renovierte. Heute beherbergt das Winkelriedhaus eine Dauerausstellung, Räume für Sonderausstellungen, einen Garten für Veranstaltungen und Vermietungen.